Orqa FPV-Brillen weltweit gleichzeitig lahmgelegt: erster Ransomware-Angriff auf eine Firmware

Viktor Dite, Autor des Beitrags

Von - Publiziert in Aus dem Leben...
Dipl. Informatiker und Tech-Blogger seit 2006.


Da die Technologie immer stärker in unseren Alltag eingebunden wird, steigt die Bedrohung durch Cyberangriffe. Ein kürzlich aufgetretener Vorfall mit den Videobrillen des kroatischen Herstellers Orqa hat gezeigt, wie weit Cyberkriminelle gehen, um Schwachstellen für finanzielle Gewinne auszunutzen. In diesem Blog-Beitrag gehen wir auf die Einzelheiten dieses Ransomware-Angriffs, seine Auswirkungen auf Verbraucher und die Bedeutung der Cybersicherheit in unserer vernetzten Welt ein.

Orqa FPV-Brillen weltweit gleichzeitig lahmgelegt: erster Ransomware-Angriff auf eine Firmware
Ransomware-Angriff auf ein Unternehmen durch einen ehemaligen Auftragnehmer, der ein langes Wochenende ausnutzte, um maximales Chaos zu verursachen und Lösegeld zu erpressen (Quelle).

Der Angriff und seine Auswirkungen:

Am 29.4.2023 haben alle Orqa FPV Videobrillen, die häufig als Videoreceiver und Bildausgabegeräte für Hobby Drohnen und Modellflugzeuge verwendet werden, plötzlich gleichzeitig ihren Betrieb eingestellt. Diese unerwartete Fehlfunktion machte die teuren Geräte (etwa 600€) für ihre Besitzer unbrauchbar und führte zu großer Verwirrung und Frustration (Quelle).

Erster bekanntgewordener Ransomware Fall in einer Firmware

Zunächst wurde ein Softwarefehler im Zusammenhang mit Zeit/Datum vermutet. Es stellte sich jedoch heraus, dass ein ehemaliger Auftragnehmer von Orqa vor einigen Jahren heimlich eine „Firmware-Zeitbombe“ im Bootloader installiert hatte, die darauf abzielte, die Hardware an einem bestimmten Sonntag weltweit zu deaktivieren. Das Ziel des Angreifers war es, Orqa unter dem Vorwand von „Lizenzkosten“ Lösegeld zu erpressen. Dieser Vorfall, der von Orqa auf ihrer Website bestätigt wurde, gilt als einer der ersten dokumentierten Fälle von Ransomware auf Verbraucherhardware.

Die Folgen

Die Hardware bleibt für die Kunden unbrauchbar, und Orqa arbeitet eifrig daran, das Problem zu beheben. Während sie die Krise bewältigen, muss das Unternehmen Vertraulichkeit mit Transparenz in Einklang bringen, die Benutzer über die Situation informieren und sie vor der Installation nicht autorisierter Firmware warnen. In der Zwischenzeit arbeiten die Ingenieur- und Rechtsteams daran, die Dienste wiederherzustellen und strafrechtliche Verfolgungsverfahren vorzubereiten.

Gelernte Lektionen

Dieser Vorfall zeigt deutlich, wie wichtig robuste Cybersicherheitsmaßnahmen und ständige Wachsamkeit gegenüber potenziellen Bedrohungen sind. Unternehmen müssen in umfassende Sicherheitssysteme und -protokolle investieren, während Benutzer bei der Installation nicht autorisierter Software Vorsicht walten lassen sollten. Da Cyberkriminalität in unserer zunehmend vernetzten Welt eine erhebliche Gefahr darstellt, ist es für uns alle von entscheidender Bedeutung, informiert zu bleiben und uns selbst zu schützen.

Fazit

Der Ransomware-Angriff auf Orqas Videobrillen-Firmware zeigt deutlich, wie weit Cyberkriminelle gehen werden, um Schwachstellen auszunutzen und Opfer zu erpressen – auch als vertraute Geschäftspartner. Durch das Teilen dieser warnenden Geschichte möchten wir das Bewusstsein für die Bedeutung der Cybersicherheit und die Rolle, die sowohl Unternehmen als auch Benutzer bei der Sicherung ihrer digitalen Vermögenswerte spielen, schärfen.

Update:

Es sieht so aus, als wird es bald eine Lösung geben (Quelle).
There is a fix of the Orqa FPV Bug soon

Wichtige Überleitung

A dieser Stelle möchte ich auch nochmal darauf aufmerksam machen, dass selbiges Prinzip auch bei Chrome-Extensions für Chat GPT in ähnlicher Form gilt: Gefahr durch Chat GPT Chrome Extensions? Was Du wissen musst bevor Du eine installierst!


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