Schneller Netzwerk Dokumentenscanner mit Einzug, Duplex und Scan auf SMB Freigaben

Viktor Dite, Autor des Beitrags

Von - Publiziert in Tech Gadgets Tests in deutsch
Dipl. Informatiker und Tech-Blogger seit 2006.


Ich benötigte einen schnellen Netzwerk Dokumentenscanner mit Einzug und Duplex-Scan, der die Inhalte auf individuelle SMB Laufwerks-Freigaben scannen kann, die Scans gleich per Mail versenden kann und bei Bedarf auch bei Evernote ablegen kann – Multiuserfähig natürlich. Das ganze musste komplett autark, also ohne Software funktionieren und nur vom Gerät selbst managebar sein.

Es gibt diverse Geräte auf dem Markt, die zwar viele der gewünschten Funktionen unterstützen, dafür aber stets eine „angeschlossene“ Software benötigen oder nicht Multiuser fähig sind. Ich habe allerdings doch einen preiswerten Scanner gefunden, der es auch eigenständig kann!

Brother ADS 2600we Dokumentenscanner

Brother ADS 2600we Dokumentenscanner
Der Scanner arbeitet nach der Einrichtung völlig autark und benötigt keinerlei zusätzliche Software! Die Einrichtung erfolgt über ein Webinterface, so dass auch hier keine Software installiert werden muss! Ideal für Linux, Mac oder andere OS User, die keine passenden Treiber oder Software suchen müssen.
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Der Brother ADS 2600we kostet nur 366€ und unterstützt autark alle gewünschten Features wie:

  • Automatischer 50 Blatt Vorlagen-Einzug ADF
  • Scangeschwindigkeit von bis zu 24 Seiten die Minute; Beidseitiges Scannen von bis zu 48 Bildern die Minute
  • Duplex Scan – Die Seite wird von beiden Seiten gleichzeitig gescannt, ohne das Dokument doppelt einzuziehen
  • Netzwerkanbindung mit Scannen auf SMB oder FTP Freigaben
  • Scannen und per E-Mail versenden
  • Direkt zu Evernote Scannen ohne Evernote App. Multi-User Account fähig und mit Pin absicherbar. Scannen erfolgt über die Brother Cloud.
  • Integrierte 802.11b/g/n (WLAN) und USB Schnittstelle
  • Bis zu 600 x 600 dpi Auflösung (optisch)
  • Scanvolumen pro Tag: 1500 Seiten

Dokumentenscanner im Netzwerk mit Wlan und ADF Einzug so wie Evernote Anbindung

Dokumentenscanner Duplex Scan mit Erkennung von Leerseiten

Man kann den Dokumentenscanner so einstellen, dass die Seiten von beiden Seiten gleichzeitig gescannt werden, ohne das Dokument doppelt eingezogen werden muss und leere (Rück-)Seiten der Dokumente nicht in den eingescannten Dateien erscheinen, sondern übersprungen werden.
Dokumentenscanner duplex Leerseiten Erkennung

Evernote Anbindung des Dokumenten Scanners

Die Evernote Anbindung erfolgt über ein Brother Cloud Dienst und unterstützt mehrere Profile, die der User selbstständig einrichten kann, ohne dass der Admin den Zugriff auf das Konto bekommt. Die Profile selbst können über eine individuelle Pin geschützt werden, so dass im Multiuser Betrieb niemand unerwünschte Scans ins Evernote Konto schicken kann.

Beim Scannen kann man gleich das passende Notizbuch in Evernote auswählen, wohin das PDF hingelegt werden soll. So kann man also gleich beim Einscannen festlegen wohin das Dokument abgelegt wird und muss nicht nochmal umsortieren. Eindeutig ein Pluspunkt!

Dokumentenscanner im Netzwerk: SMB Freigaben

Der Dokumentenscanner Brother ADS 2600we unterstützt SMB Freigaben mit Passwort, Kerberos oder NTLMv2 Authentifizierung und Domänenunterstützung. Man kann bis zu 10 unterschiedliche SMB oder FTP Profile anlegen.
Brother ADS 2600we SMB Freigaben

Dokumenten scannen im WLAN

Man kann das WLAN des Dokumentenscanners ganz einfach über die Weboberfläche einrichten. Damit kann sich im Büro jeder, der gerade den Scanner für eine längere Zeit benötigt, den Dokumentenscanner einfach zu sich auf dem Arbeitsplatz stellen, Strom anschließen und arbeiten. Keine Konfiguration notwendig. Einfach an Strom anschließen und anfangen zu scannen. Einfacher geht es nicht! Die Dateiübetragung ist auch fix. Keine lange Wartezeiten. Auch bei mehreren Dokumenten.
dokumentenscanner wlan

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Dokumente scannen und sofort per E-Mail versenden

Es können insgesamt 300 E-Mail Adressen im Adressbuch gespeichert werden an die der Dokumenten Scanner dann mit wenigen Klicks auf dem Touch-Display einen Scan versenden kann. Damit der Dokumentenscanner E-Mails versenden kann werden Zugangsdaten für einen SMTP Server benötigt. Ab da an geht alles ganz fix. In der Webkonsole die E-Mail Adressen ins Adressbuch eintragen (kein Import möglich) und dann mit drei Klicks auf dem Touch Display ein Dokument einscannen und versenden.
Natürlich können auch beliebige E-Mail Adressen direkt im Gerät eingegeben werden.

Multifeed: Mehrfacheinzugskontrolle

Die Mehrfacheinzugskontrolle beim Dokumentenscanner sorgt dafür, dass der Scanner nicht mehrere Blätter gleichzeitig durch den ADF Einzug zieht. Sofern man nicht all zu viele Blatt (<10 Blatt) in den Einzug legt, meistert der Scanner das ganz gut. Danach merkt er zwar immer, wenn mehrere Blätter eingezogen werden, zieht dann aber dafür leider fast immer mehrere Blätter ein. Wer also mit dem Brother ADS 2600we arbeiten möchte, sollte niemals mehr als 10 Blatt gleichzeitig in den Einzug legen.

Einfache Einrichtung

Die Einrichtung erfolgt über eine Weboberfläche. Schnell sind SMB Freigaben und E-Mail Adressen ins Adressbuch eingetragen. Um Mails zu versenden benötigt man einen SMTP Server, egal ob lokal auf einem Intranet oder im Internet.

Einfache Bedienung

Die anschließende Bedienung ist wirklich kinderleicht. Eine neue Auszubildende bei uns im Büro hat mit nur einer einmaligen Erklärung das System sofort verstanden und ohne weitere Nachfragen sicher genutzt.

Mankos

Der Scanner hat natürlich auch Mankos. Der Multifeed kann nur als eine einzelne PDF Datei bündeln, aber nicht jedes Blatt als ein einzelnes PDF speichern. Das ist z.B. bei der Digitalisierung des Rechnungseingangs durchaus relevant und würde nochmals Menschenzeit sparen.

Eine Möglichkeit wäre hier sicher die Erstellung eines neuen Profils, wo statt PDFs JPGs erstellt werden. Dann wird jede einzelne eingescannte Seite auch als einzelnes Dokument / Datei abgelegt.

OCR Texterkennung

Die OCR Texterkennung kann leider nicht vom System selbst durchgeführt werden und benötigt die Software Kofax VRS Elite.

Visitenkartenscanner

Als Visitenkartenscanner ist mir ein Einzugsscanner zu umständlich. Ich zück da lieber direkt vor Ort die Evernote App und sichere die Visitenkarten gleich dort. Dann kann ich auch gleich zum Kontakt eine Notiz verfassen, so dass ich auch später noch die Person gut zuordnen kann.

Alternativen

Brother ADS 1600w

Dokumentenscanner im Netzwerk: Brother ADS-1600w
Der Brother ADS 1600w ist günstiger, klein, kompakt und kann „das selbe“, wie der „größere Bruder“ ADS-2600we
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Leider habe ich den Brother ADS 1600w viel zu spät entdeckt. Es ist der um 100€ günstigere „kleine Bruder“ des Brother ADS-2600we und hat sehr ähnliche Eigenschaften:

  • Scangeschwindigkeit von bis zu 18 Seiten/Minute
  • Gleichzeitiges beidseitiges Scannen
  • Integrierte 802.11b/g/n (WLAN) und USB Schnittstelle
  • Automatischer 20 Blatt Vorlageneinzug ADF
  • Bis zu 600 x 600 dpi Auflösung (optisch)
  • Scan-to PC, USB-Stick, FTP, Netzwerk (SMB / FTP), E-Mail, Cloud (Evernote)
  • Scanvolumen pro Tag: 500 Seiten

Mit meinem heutigen Wissen über die beiden Dokumentenscanner würde ich eindeutig den kleineren Brother ADS-1600w bevorzugen!

Dokumentenscanner Fujitsu Scansnap ix500 – der Evernote Einzugsscanner

Wenn man nach einem netzwerk-fähigen Einzugsscanner sucht, kommt man nur schwer am fujitsu scansnap ix500 vorbei – auch bekannt als der „Evernote-Scanner“. Dieser Scanner dominiert alle Suchanfragen nach einem Dokumentenscanner.

Es handelt sich um den gleichen Scansnap Scanner, der auch offiziell von Evernote verwendet wird. Dieser Scanner hat aber einen gravierenden Nachteil. Um scannen zu können, muss entweder ein PC oder Mac angeschlossen sein, oder man zückt ein Smartdevice und scannt darüber. Wenn man also einen SMB Dokumentenserver auf Linux-Basis hat, schaut man dumm aus der Wäsche, wenn man mal eben schnell etwas in einen bestimmten Ordner scannen möchte (z.B. Rechnungseingang).

Am Rande erwähnt: Plustek eScan A150 – Standalone Netzwerk Dokumentenscanner

Dann gäbe es da noch einen Plustek Scanner, der ebenfalls einen Einzugsscanner mit Duplex hat. Allerdings habe ich aus früherer Erfahrung mir mal „geschworen“ keine Plustek Geräte mehr zu kaufen. Zudem kostet der Scanner etwa 150€ mehr.

Fazit

Es gibt diverse Geräte auf dem Markt, die zwar viele der gewünschten Funktionen unterstützen, dafür aber stets eine „angeschlossene“ Software benötigen oder nicht Multiuser fähig sind. Ich verstehe gar nicht warum das bei den Herstellern nicht angenommen wird, dass man ein Gerät mit mehreren Usern im Büro teilen will. Ok, die wollen mehr Geräte verkaufen, klar. Aber gerade Evernote sollte doch einen Multiuser-fähigen Scanner den Usern anbieten wollen. Sie sind doch so sehr darin bestrebt, Evernote als eine Collaboration Plattform aufzubauen. Work-Chat, Collaboration-Freigaben – aber keinen gemainsam nutbaren Scanner :-(

Wie auch immer, es gibt so ein Gerät. Die Brother AWS2600we und AWS2800we können das. Gut so. Danke Brother!


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