Ich habe den Schritt gewagt und auf meinem Zimablade NAS-Kit von CasaOS auf ZimaOS gewechselt. Nach ausgiebigen Tests kann ich Dir versichern: Der Umstieg lohnt sich! Mit der Version 1.3.1 ist ZimaOS endlich aus der Beta-Phase heraus und bietet eine Stabilität, die mit CasaOS auf Augenhöhe ist. In diesem Artikel zeige ich Dir die wichtigsten fünf Unterschiede zwischen ZimaOS und CasaOS und erkläre, warum auch Du über einen Wechsel nachdenken solltest.
Inhalt
- ZimaOS vs. CasaOS als Video ansehen
- Auf welcher Hardware läuft ZimaOS?
- Der fundamentale Unterschied: Ein echtes Betriebssystem
- Die wichtigsten fünf Unterschiede zwischen ZimaOS und CasaOS
- Weitere Features und Vorteile von ZimaOS
- Laufen alle CasaOS Apps auf ZimaOS?
- Sicherheit im Fokus: Kontrolle oder Komfort – CasaOS vs. ZimaOS
- Fazit: Der Umstieg lohnt sich
- So installierst Du ZimaOS
ZimaOS vs. CasaOS als Video ansehen
Auf welcher Hardware läuft ZimaOS?
ZimaOS ist nicht nur auf Zima-Hardware, wie dem Zimablade oder Zimaboard beschränkt. ZimaOS läuft auf jedem X86 System mit UEFI. ZimaOS kannst Du damit nicht auf einem Raspberry Pi installieren, aber so gut wie auf jeder anderen Machine. Ich habe es bspw. auch auf einem Dell Wyse 5070 Thinclient laufen.
Der fundamentale Unterschied: Ein echtes Betriebssystem
Der erste und wichtigste Unterschied liegt in der Grundarchitektur: ZimaOS ist ein vollständiges, eigenständiges Betriebssystem auf Debian-Basis. Es wurde von Grund auf für NAS- und Server-Anwendungen optimiert. Diese Herangehensweise ermöglicht eine deutlich tiefere Integration aller Funktionen und löst gleich mehrere bekannte Probleme von CasaOS. Hier sind die wichtigsten fünf Verbesserungen im Detail:
Die wichtigsten fünf Unterschiede zwischen ZimaOS und CasaOS
1. RAID-Management leicht gemacht
ZimaOS bietet eine native Integration für RAID-Systeme. Im Gegensatz zu CasaOS, wo Du über zusätzliche Tools wie Cockpit gehen musst, kannst Du hier direkt im System alles einrichten und verwalten. Den Zustand Deines RAIDs siehst Du sofort in der Oberfläche. Zudem unterstützt ZimaOS Hot-Swap – Festplatten können also im laufenden Betrieb entfernt und wieder hinzugefügt werden. Das System erkennt sie automatisch und bindet sie korrekt wieder ein.

- Direktes RAID-Management in der Benutzeroberfläche
- Übersichtliche Statusanzeige des RAID-Systems
- Intelligente Integration in die Systemordner
- Hot-Swap-Fähigkeit: Platten können im laufenden Betrieb getauscht werden
- Automatische RAID-Wiederherstellung nach Plattentausch
Die Benutzerfreundlichkeit ist hier auf einem ganz anderen Niveau. Keine kryptischen Mount-Pfade mehr, keine versteckten Einstellungen – alles ist dort, wo man es erwartet.
2. Benutzerfreundliches Netzwerkfreigaben-Management
Ein weiteres Highlight ist die sichere und benutzerbezogene Verwaltung von Netzwerkfreigaben. Endlich kannst Du genau festlegen, wer Zugriff auf welche Ordner hat, ohne komplizierte Umwege über manuelle Konfigurationen.

- Granulare Benutzerrechte für jede Freigabe
- Sichere Authentifizierung
- Übersichtliche Benutzerverwaltung
- Einfache Einrichtung neuer Freigaben
- Flexible Zugriffssteuerung
Diese Verbesserungen machen ZimaOS deutlich besser für Mehrbenutzer-Umgebungen geeignet.
3. Einfacheres Update-Management
ZimaOS vereinfacht auch das Update-Management erheblich. Du kannst sowohl das Betriebssystem als auch alle ZimaOS-Komponenten direkt über die Web-Oberfläche aktualisieren. Bei CasaOS sind hierfür zwei getrennte Schritte nötig: Updates über die Linux-Kommandozeile und die CasaOS-spezifischen Updates. Gerade für Linux-Neulinge war das bisher ein Hindernis.
- Alle Updates über die WebGUI verfügbar
- Automatische Update-Checks
- Klare Update-Historien
- Keine Linux-Kenntnisse erforderlich
Das spart nicht nur Zeit, sondern minimiert auch das Risiko von Fehlern bei der Systemwartung.
4. Stromsparendes Festplatten-Management
Mit ZimaOS kannst Du jetzt das Power-Management Deiner Festplatten individuell anpassen. Im Leerlauf sparen Deine Festplatten dadurch Energie, was besonders für Heimserver sinnvoll ist.

5. Netzwerkeinstellungen direkt im System
Die Netzwerkkonfiguration ist bei ZimaOS komplett über die Weboberfläche steuerbar. Kein Herumexperimentieren mehr mit Befehlen im Terminal – das spart Zeit und Nerven.

Weitere Features und Vorteile von ZimaOS
Ein weiteres starkes Feature von ZimaOS ist ZimaCloud. Damit kannst Du Dateien schnell und unkompliziert über das Internet teilen, ohne dabei auf externe Cloud-Dienste angewiesen zu sein. Der Ablauf ist denkbar einfach: Du generierst einen Sharing-Link direkt in der Oberfläche und kannst diesen mit anderen teilen. Perfekt, wenn Du Freunden oder Kollegen große Dateien bereitstellen möchtest, ohne sie auf einen Drittanbieter-Server hochzuladen.

Das Besondere an ZimaCloud ist, dass alles lokal auf Deiner eigenen Hardware läuft. Deine Daten bleiben also bei Dir und unter Deiner Kontrolle – der Zugriff ist dennoch vom Internet aus möglich, ohne weitere Ports oder ganze Services freigeben zu müssen.
Außerdem laufen alle Apps, die Du von CasaOS kennst, auch unter ZimaOS. Mobile Apps sind zwar nicht verfügbar, aber die Browser-Steuerung funktioniert erstaunlich gut – besser als die Apps mancher kommerzieller NAS-Systeme.

Laufen alle CasaOS Apps auf ZimaOS?
Jain, ich habe in meiner App-Sammlung bisher nur NetAlertX von BigBear nicht hinbekommen auf ZimaOS zu installieren. Alles Andere lief bisher problemlos. Dazu gehören Apps wie Immich, Paperless NGX, ConvertX, ChangeDetection, Portainer, MeTube, Home Assistant, Excalidraw, DocMost, Papra, N8N, OwnCloud, Nextcloud, usw.
Sicherheit im Fokus: Kontrolle oder Komfort – CasaOS vs. ZimaOS
Die Antwort liegt in der Transparenz und Kontrolle des Fundaments. CasaOS ist im Kern eine Anwendungsschicht, die auf einem vollwertigen, etablierten Linux-System wie Debian aufsetzt. Hier liegt sein entscheidender Sicherheitsvorteil: Du baust auf einem der am besten geprüften und von einer globalen Gemeinschaft gewarteten Betriebssysteme der Welt auf. Jede Sicherheitslücke im Unterbau wird von tausenden Augen beobachtet und über Debians robusten Update-Mechanismus schnell geschlossen. Als Anwender hast du die volle Kontrolle, kannst das System selbst härten, Firewalls konfigurieren und bist nicht von den Entscheidungen eines einzelnen Herstellers abhängig.
Demgegenüber steht ZimaOS. Es wirbt mit einem modernen, „unveränderlichen“ (immutable) Betriebssystem, das Angriffe auf Systemdateien erschweren soll. Doch dieser vermeintliche Vorteil kommt mit einem Preis: einer geringeren Transparenz. ZimaOS ist stärker eine „Blackbox“, bei der du dem Hersteller IceWhale vertrauen musst, dass er das System sicher hält und Updates zeitnah bereitstellt. Du gibst die Kontrolle ab. Wer also Sicherheit nicht nur als Feature, sondern als Prozess versteht, der auf Überprüfbarkeit und Vertrauen in eine offene Gemeinschaft beruht, findet bei CasaOS auf Debian die solidere und transparentere Basis.
Fazit: Der Umstieg lohnt sich
Nach intensiver Nutzung von ZimaOS 1.3.1 auf meinem Zimablade Homeserver kann ich den Umstieg uneingeschränkt empfehlen. Die Kombination aus verbessertem RAID-Management, durchdachter Benutzerverwaltung und vereinfachtem Update-System macht das System im Alltag deutlich angenehmer zu nutzen als CasaOS.
So installierst Du ZimaOS
Du kannst ganz einfach ZimaOS auf dem ZimaBlade installieren. Das funktioniert sogar einfacher und schneller, als bei einer frischen CasaOS Installation.
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