Braucht man wirklich ein teures NAS-System, um einen Home-Server einzurichten? Oder reicht auch ein günstiges DIY-NAS wie das ZimaBlade 3760? Vor einiger Zeit habe ich mir das ZimaBlade 7700 NAS Kit für mein eigenes Homelab zugelegt und war, um es kurz zu fassen: begeistert! Die Performance, die Flexibilität und vor allem der geringe Stromverbrauch haben mich sehr beeindruckt. So sehr, dass ich beschlossen habe, auch für meine Eltern einen kleinen, praktischen Home-Server einzurichten.
Inhalt
- Warum das Zimablade 3760 statt 7700?
- Warum ein Home NAS Server für meine Eltern?
- Die technischen Unterschiede ZimaBlade 3760 vs ZimaBlade 7700 im Überblick
- Stromverbrauch: Ein entscheidender Faktor
- Preis-Leistungs-Verhältnis
- Warum nicht der Raspberry Pi?
- Fazit: Welches Board ist das richtige für dich?
- Video: ZimaBlade 3760 vs. 7700 im Detail
- ZimaBlade 3760 in Deutschland kaufen — Amazon DE Links:
- Alternative
Warum das Zimablade 3760 statt 7700?
Allerdings habe ich dann hier aus Interesse das günstigere Zimablade 3760 genommen und war sehr gespannt, ob es für die Zwecke auch ausreicht, oder nicht. In diesem Video vergleiche ich die beiden ZimaBlade-Modelle im Detail und beleuchte ihre Stärken und Schwächen. Außerdem werde ich kurz darauf eingehen, warum ich mich gegen einen Raspberry Pi entschieden habe, obwohl der ja oft als DIE Home-Server-Lösung angepriesen wird.
Warum ein Home NAS Server für meine Eltern?
Meine Eltern hatten ganz spezifische Anforderungen an ihren Home-Server:
- Pi-Hole: Um Phishing-Anzeigen herauszufiltern und ihre Internet-Sicherheit zu erhöhen.
- Backups: Ein kleines, leises und stromsparendes NAS, das regelmäßige Backups ihrer Computer erstellt und diese mit ihrem Online-Speicher synchronisiert (die klassische 3-2-1 Backup-Strategie).
- Fotos sichern: Ihre iPhone-Fotos sollten lokal gesichert werden, ohne den teuren iCloud-Speicher nutzen zu müssen. Für diesen Zweck habe ich mich für Immich entschieden, eine Open-Source-Lösung, die perfekt auf dem ZimaBlade läuft. Die Fotos werden automatisch lokal auf dem NAS gesichert, sobald das iPhone zu Hause ist.
Da diese Aufgaben nicht besonders ressourcenintensiv sind, dachte ich, dass das ZimaBlade 3760 locker ausreichen würde. Aber stimmt das wirklich? Lass uns die Unterschiede genauer beleuchten.
Die technischen Unterschiede ZimaBlade 3760 vs ZimaBlade 7700 im Überblick
Der Hauptunterschied zwischen den beiden Modellen liegt in den Prozessoren:
– ZimaBlade 3760: Intel Celeron N3350 (Dual-Core)
– ZimaBlade 7700: Intel Celeron N3450 (Quad-Core)
Parameter | ZimaBlade 3760 | ZimaBlade 7700 |
---|---|---|
Prozessor | Intel Celeron N3350 (Dual-Core) | Intel Celeron N3450 (Quad-Core) |
RAM | 1x SODIMM-Slot für bis zu 16 GB DDR3L | 1x SODIMM-Slot für bis zu 16 GB DDR3L |
TDP | 6 Watt (Leerlauf ~3-4 Watt) | 10 Watt (Leerlauf ~3-4 Watt) |
Preis | ca. 149€ | ca. 199€ |
Der N3450 des 7700 hat also zwei zusätzliche Kerne, was es besser für Multitasking und rechenintensive Aufgaben macht. Ansonsten sind beide Boards nahezu identisch:
- RAM: 1x SODIMM-Slot für bis zu 16 GB DDR3L
- Speicher: 32 GB eMMC (für das Betriebssystem)
- Anschlüsse:
- 2x SATA III Ports für Festplatten oder SSDs (keine weitere Stromversorgung notwendig)
- 1x PCIe 2.0 Slot mit 4 Lanes (für Erweiterungskarten)
- 1x USB-C Port mit HDMI
- 1x USB 3.0 Typ-A Port
- 1x Gigabit Ethernet-Anschluss
Netzwerkperformance
Beide Boards bieten eine solide Netzwerkperformance über den integrierten Gigabit-Ethernet-Anschluss:
- ZimaBlade 3760: ~110 MB/s bei einer CPU-Auslastung von ~72%
- ZimaBlade 7700: ~122 MB/s bei einer CPU-Auslastung von ~50%
- Warum ist die CPU-Auslastung wichtig? Bei hoher Auslastung kann es zu Verzögerungen kommen, wenn gleichzeitig andere Tasks laufen (z. B. Backups + Streaming).
Da nur zwei SATA-Ports vorhanden sind, können vorerst keine weiteren Festplatten angeschlossen werden – ein alternatives RAID mit zusätzlichen Festplatten würde die CPU stärker belasten. Mit einem PCIe-Controller können weitere Festplatten angebunden werden; dieser könnte jedoch das RAID übernehmen, ohne die CPU zusätzlich zu beanspruchen.
Bei 4K-Streaming mit Jellyfin lieferten beide Geräte eine flüssige Performance, ohne dass die CPU überlastet wurde. Für die meisten typischen Home-Server-Aufgaben gibt es also kein Flaschenhals.
Stromverbrauch: Ein entscheidender Faktor
Ein wichtiger Aspekt bei einem 24/7-laufenden Server ist der Stromverbrauch:
– ZimaBlade 3760: TDP von 6 Watt, Leerlauf ~3-4 Watt
– ZimaBlade 7700: TDP von 10 Watt, Leerlauf ~3-4 Watt
Das 3760 ist also etwas sparsamer, was langfristig zu Einsparungen führt. Zum Vergleich: Mein Ugreen NAS verbraucht bereits 30 Watt im Leerlauf! Und mein Synology DS223j braucht 9W im idle.
Ein wichtiger Hinweis zur Stromversorgung
Da es hier immer wieder zum Missverständnissen kommt: Der ZimaBlade benötigt ein USB-C Power Delivery Netzteil mit 12V und 3A. Nicht alle USB-C-Netzteile liefern die benötigte Spannung und Stromstärke – bei falschen Netzteilen kann es zu Instabilitäten oder Abstürzen kommen.
Was jedoch nicht stimmt ist, dass das Zimablade unbedingt das originale Netzteil braucht und nicht mit Hubs betrieben werden kann. Wenn Du das originale Netzteil nimmst, dann liefert es nur die 12V und kann deswegen keinen Hub versorgen – wenn Du jedoch ein alternatives Netzteil nimmst, welches den kompletten PowerDelivery Standard abdeckt und 3A an 12V liefert, dann kannst Du das Zimablade auch mit Hubs betreiben. Ein mögliches alternatives Netzteil habe ich Dir verlinkt.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Einer der Hauptgründe für meine Wahl des ZimaBlade 3760 war der Preis:
– ZimaBlade 3760 Alternatives NAS-Kit: Ab ~149€
– ZimaBlade 7700 Alternatives NAS-Kit: Ab ~199€
Für einfache Aufgaben wie Pi-Hole, Backups und Fotoverwaltung ist das 3760 absolut ausreichend. Das 7700 lohnt sich nur, wenn du anspruchsvollere Anwendungen wie Plex-Transcoding oder virtuelle Maschinen planst.
Warum nicht der Raspberry Pi?
Viele empfehlen den Raspberry Pi als Home-Server-Lösung, aber für meine Anforderungen bieten die ZimaBlades klare Vorteile:
- x86-Architektur: Im Gegensatz zum ARM-basierten Raspberry Pi kannst du auf den ZimaBlades problemlos Windows, Ubuntu oder Unraid installieren.
- Native SATA-Anschlüsse: Beim Raspberry Pi benötigst du ein zusätzliches SATA HAT, während die ZimaBlades bereits zwei native SATA-Ports bieten, die zudem keine weitere Stromversorgung benötigen.
- PCIe-Slot: Der Raspberry Pi 5 bietet nur einen x1 Slot, während die ZimaBlades einen x4 Slot haben.
- Software-Kompatibilität: Viele Server-Apps (z. B. Plex, Immich) sind für x86 optimiert und laufen auf ARM nur mit Einschränkungen.
- Kein Adapter-Wirrwarr: Mit den ZimaBlades sparst du dir zusätzliche Kabel und Stromquellen für Festplatten.
Zusätzliches Zubehör:
Für den Raspberry Pi 5 benötigst du ein SATA-HAT, das – wie ich festgestellt habe – in Deutschland kaum erhältlich ist und oft aus dem Ausland bezogen werden muss. Zum Beispiel findest du bei Allnet ein entsprechendes Modell für etwa 53 Dollar plus Versand, was insgesamt rund 109 Dollar ausmacht, wenn man alle notwendigen Komponenten zusammenrechnet.
Erhöhter Stromverbrauch und zusätzlicher Platzbedarf:
Der SATA-Head benötigt ein eigenes Power Supply, was bedeutet, dass du zwei Steckdosenplätze benötigst – einen für den Raspberry Pi und einen für den SATA-Head. Einzweites Netzteil bedeutet wieder einen zweiten Eigenverbrauch und einen damit summierten Gesamtverbrauch.
Gesamtkosten im Vergleich:
Ein Raspberry Pi 5 (8 GB-Version) kostet etwa 89€, aber wenn man den zusätzlichen Zubehörbedarf (SATA-HAT, Power Supply usw.) berücksichtigt, steigt der Preis deutlich. Bei einer Alternative mit NVMe-Lösungen oder anderen SATA-Heads können die Kosten sogar noch höher ausfallen.
Das Komplettpaket des ZimaBlade NAS-Kits (sei es 3760 oder 7700) ist in diesem Zusammenhang wesentlich attraktiver. Alle benötigten Komponenten sind bereits integriert, was nicht nur den Aufbau vereinfacht, sondern auch Kosten und Stromverbrauch im Blick behält.
Ein weiterer großer Vorteil des ZimaBlade ist, dass er bereits vorinstalliert geliefert wird. Das bedeutet, dass du kein Betriebssystem aufspielen oder mit SD-Karten hantieren musst – einfach alles anschließen und meiner Anleitung für die RAID-Installation folgen.
Fazit: Welches Board ist das richtige für dich?
- ZimaBlade 3760: Perfekt für einfache Home-Server-Aufgaben wie Pi-Hole, Backups, Fotoverwaltung und gelegentliches Streaming. Es bietet ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis und ist dank CasaOS auch für Einsteiger leicht zu bedienen.
- ZimaBlade 7700: Ideal für anspruchsvollere Anwendungen wie Plex-Transcoding, virtuelle Maschinen oder viele gleichzeitige Zugriffe.
Wenn du mehr über die Einrichtung von CasaOS und den Apps erfahren möchtest, schaue dir meine Playlist hier an. Dort zeige ich Schritt für Schritt, wie du alles installierst.
Video: ZimaBlade 3760 vs. 7700 im Detail
Um dir einen noch besseren Eindruck zu verschaffen, habe ich ein Video erstellt, in dem ich beide Modelle im direkten Vergleich teste. Schau es dir unbedingt an:
Letzter Tipp: Wenn du unsicher bist, nimm das 7700 – die 50 € Mehrkosten geben dir Luft für spätere Projekte. Für absolute Basics reicht das 3760 völlig!
ZimaBlade 3760 in Deutschland kaufen — Amazon DE Links:
- ZimaBlade 3760 ohne RAM: http://technickr.click/zimablade-3760
- RAM:
- Original 16GB: https://technickr.click/16GBRAM
- Günstig 8GB: https://technickr.click/8GB-RAM
- Dual SATA Kabel: https://technickr.click/dual-sata
- USB-C PD Adapter mit 3A an 12V: https://technickr.click/usb-c-pd-12V3A
- Festplattenkäfig:
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Alternative
Zimablade 7700 NAS Kit – Leistungsstarkes DIY-NAS für Zuhause
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