Die Technologiewelt wartet gespannt auf Apples Umstieg von Lightning auf USB-C, der eine neue Ära der Konnektivität einleiten könnte. Viele freuen sich darüber, da man dann ein einheitliches Kabel für iPhone und andere Geräte verwenden kann. Doch nicht alle sind über diese Veränderung erfreut. Ich sehe dem Umstieg äußerst skeptisch entgegen. Hier sind einige Gründe, warum.
Physisch ein USB-C Stecker, die Kabelbelegung ist aber anders
Es gibt Berichte, dass Apple den USB-C-Anschluss bei allen iPhone 15-Modellen einschränken wird. Demnach sollen nur Kabel, die durch das Made for iPhone (MFi)-Programm zertifiziert sind, die volle Ladegeschwindigkeit und Datenübertragung ermöglichen 1. Alles andere, auch wenn es einen USB-C-Stecker hat, würde mit den neuen iPhones entweder gar nicht oder nur eingeschränkt funktionieren.
Die MFi-Zertifizierung: Ein zweischneidiges Schwert
Es ist also extrem wahrscheinlich und wird auch so eintreten, dass viel Zubehör mit den iPhones nicht mehr funktionieren wird. War ja irgendwie klar – würde man meinen – der Stecker ändert sich, also muss man jetzt alles deswegen neu kaufen – nein. Es gab ja auch viel USB-Zubehör, welches am Lightning-zu-USB3-Adapter sehr gut funktioniert hat. Der Umstieg könnte dazu führen, dass einige Zubehörteile, die bisher mit Lightning-Anschlüssen funktionierten, möglicherweise nicht mehr mit den neuen iPhones kompatibel sind.
Das iPad Pro und iPad Mini 6: Ein Vorgeschmack auf das, was kommen könnte
Das iPad Pro und iPad Mini 6 haben nämlich bereits USB-C. Wenn das iPhone den gleichen Port bekommt, dann haben wir ein Problem. Von 5 USB-C-Mikrofonen, die ich besitze, funktionieren 3 nicht am iPad Pro oder iPad Mini 6. Das bedeutet, dass der USB-C der iPads zwar physisch einen USB-C-Port haben, aber elektronisch anders geschaltet sind und andere Protokolle verwenden.
Einige USB-C-Mikrofone funktionieren nicht am iPad Pro mit USB-C, weil das iPad Pro nicht rückwärtskompatibel mit USB 1 und 2 ist 2. Dies kann dazu führen, dass einige Mikrofone, obwohl sie physisch angeschlossen werden können, nicht funktionieren werden. Das ist so ziemlich doof.
Es wird noch schlimmer. Laut Forbes werden beim iPhone 15 die USB-C-Anschlüsse sogar MFi-zertifizierte Kabel und Geräte benötigen 1. Ob es dann überhaupt noch kompatibles USB-C-Zubehör geben wird? Es ist möglich, dass Apple einen Adapter entwickelt, der es ermöglicht, Lightning-Zubehör mit einem USB-C-iPhone zu verwenden. Wann und ob dieser veröffentlicht wird, ist unklar. Eine Hoffnung bleibt.
Apple hat noch nicht offiziell bestätigt, dass das iPhone 15 einen USB-C-Anschluss haben wird. Demnach hat Apple bisher auch keine Details zur USB-C-Implementierung beim iPhone 15 verraten. Sollte Apple einen ähnlich restriktiven Ansatz auch beim iPhone 15 durchziehen, wie bei den iPads, wäre meine gesamte Podcast-Ausrüstung für die Tonne. Weder mein DJI Mic, noch mein Shure SM7b mit dem Elgato Wave XLR Interface würden höchstwahrscheinlich funktionieren. Es blieben dann nur noch ein paar wenige Geräte, die auch am iPad Mini 6 laufen – wie das Godox als drahtloses oder das RODE Podmic USB als kabelgebundenes Mikrofon.
Fazit
Der Umstieg von Lightning auf USB-C für das iPhone 15 könnte weitreichende Auswirkungen haben. Insgesamt ist es noch zu früh, um zu sagen, welche Auswirkungen der Umstieg von Lightning auf USB-C für das iPhone 15 haben wird. Apples bisherige Vorgehensweise bei der USB-C-Einführung wirft jedoch viele Fragen auf und sorgt für große Unsicherheit. Es ist höchst wahrscheinlich, dass Inkonsistenzen und Kompatibilitätsprobleme auftreten, wenn das neue iPhone auf den Markt kommt. Es könnte schnell sehr teuer werden, wenn man gezwungen ist, komplett neues Zubehör zu kaufen. Diese Gefahr sollte man vor einem Kauf unbedingt abwägen!
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt, aber Vorsicht ist definitiv geboten.
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