Was gäbe einen größeren Schaden?

Viktor Dite, Autor des Beitrags

Von - Publiziert in Aus dem Leben...
Dipl. Informatiker und Tech-Blogger seit 2006.


whatll more hurt
Seit der Schule habe ich auf diese Frage keine richtige Antwort bekommen. Und zwar hat mein Physiklehrer behauptet, dass aufgrund der Gesetze der wirkenden Kräfte es egal sei, ob sich zwei bewegende Objekte treffen, oder ob eines davon stillstehe. Die wirkende Kraft sei in beiden Fällen die gleiche.

Auf das konkrete Beispiel übersetzt hieße es, dass das pinke Auto in beiden Fällen genau so stark zermatscht werde.

Ich bin aber nicht gewillt dieses zu glauben und ausprobieren möchte ich es natürlich auch nicht. Ich hätte dann ja auch gar nichts mehr von dem Ergebnis. Wer kann mir also eine verlässliche Antwort auf eine seit Jahren in meinem Kopf kursierende Frage geben?

OK, für alle ungläubigen wie mich ist hier die ultimative Antwort von den MythBusters. Es gibt keine verlässlichere Antwort als einen echten Test. Nein, nicht simuliert, nicht ausgerechnet. Ein echter Test mit zwei echten Autos:
mythbusters-car-crash-50mph

Mythbusters - Car crash force

EINFACH UNGLAUBLICH! Wenn ich es gerade nicht mit meinen eigenen Augen gesehen hätte, ich täts immer noch nicht glauben können!

Die beste Erklärung im Stil „Erkläre es mir, als wäre ich 5“ hat mir Frank Stratmann gegeben:
zwei-autos-frontal-crash-und-vor-die-wand

Man betrachte drei Fälle:

1.Die beiden Autos fahren gleichzeitig je mit 50 von zwei Seiten gegen die gleiche unzerstörbare und ortsfeste Mauer.

2.Die beiden Autos fahren gleichzeitig mit 50 von zwei Seiten gegen eine Mauer, die zwar auch unzerstörbar ist, aber auf Schienen steht, so dass sie die Kräfte zwischen den Autos vollständig übertragen kann.

3.Wie in den beiden ersten Fällen, aber diesmal ohne Mauer zwischen den Autos.

Fall 1 und 3 sind dann ja genau die Fälle aus dem Bild, denn bei Fall 1 kann ich eines der Autos ignorieren, da es durch die ortsfeste und unzerstörbare Mauer keinen Einfluss auf das andere Auto haben kann.

Von Fall 1 zu Fall 2 ändert sich jetzt, dass der Impuls wegen der Schienen übertragbar ist. Allerdings herrscht von beiden Seiten der selbe Impuls. Die Mauer wird sich trotz der Schienen nicht bewegen. Daher kann das Ergebnis gar nicht anders als im Fall 1 sein.

Wenn man jetzt von Fall 2 zu Fall 3 übergeht, fehlt ja nur die verschiebbare Mauer. Die Energie ist in beiden Fällen gleich. Es kann daher physikalisch gar nicht sein, dass im Fall 3 die Zerstörung schwerer ist als im Fall 2, denn für eine schwerere Zerstörung bräuchte man auch mehr Energie.

Folglich ist in Fall 3 die Zerstörung auch genau so groß wie in Fall 1.


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